Dienstag, 22. März 2011

TRICKY WOMEN Österreich Panorama

Das Programm “Österreich Panorama” stellt das gegenwärtige Schaffen österreichischer Animationskünstlerinnen dar. Eine Auswahl von 13 Beiträge zeigt wie mit verschiedenen Techniken - vom Zeichnen über 3D Animationen bis zum Arbeiten mit Kaffeepulver - die breit gefecherten Möglichkeiten der animierter Kunst dargestellt werden kann.

"Folia" Anna Vidyaykina
Anna Vidyaykina1 arbeitete in ihrem ersten Animationsfilm “Folia”2 (2010) mit Kaffeepulver. Erst nach Fertigstellung der Bilder kam der Ton dazu. Anna, die ihre Liebe zum Animationsfilm ihrem jüngeren Bruder verdankt, mit dem sie sich zahlreiche Zeichentrickfilme angeschaut hat, studiert auf der Universität für Angewandte Kunst Malerei, Animationsfilm und Tapisserie bei Judith Eisler. Die Klasse, in der auch Hubert Sielecki3 lehrt, ist eine der wenigen Möglichkeiten sich konkret mit dem Medium Animationsfilm auf Hochschulebene in Österreich auseinander zu setzen.

"Suppenwürfel" Ina Loitzl
Viele Animationen sind im Rahmen der Bildenden Kunst entstanden und damit in erster Linie für eine installative Präsentation konzipiert und nicht fürs Kino. Das betonte Ina Loitzl, die mit ihrem Beitrag “Suppenwürfel” (2010) im Programm vertreten war. Der Film ist ohne Ton, da er ursprünglich für eine Ausstellung auf einen kleinen Monitor entworfen wurde.

"Looking for Love"
Adele Raczkövi
Gleich mit mehreren Animationstechniken arbeitete Adele Raczkövi4 in ihrem aktuellen Film “Looking for Love”, welcher mit Witz und Charme eine Geschichte über einen Hund erzählt, der sich in eine Orange verliebt hat und sich auf die Suche nach einer macht um sie schließlich aufzufressen.


"Birthmark" Karin Csernohorski
Karin Csernohorski ist mit ihrem Film „Birthmark“ (2010) vertreten. Sie studiert auf der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, wo sie gerade auf Grund des Erfolges dieses Filmes ein Stipendium bekommen hat. Ihr Film handelt von einer Fabrik, in denen Babys am Fließband produziert werden, um so den perfekten genetischen Menschen zu erzeugen.

"Kunststromdrüse"
Barbara Anna Husar
Barbara Anna Husar setzt sich in ihrem Stop Motion Film „Kunststromdrüse“5 (2010) mit dem Silvretta Stausee auseinander, der eingebettet in die alpenländische Kulisse eine farbenfrohe Metamorphose vom Stausee zu einem furzenden Kunststromgenerator vollzieht (freie Interpretation).



Die Filme der österreichischen Künstlerinnen hinterlassen einen positiven Eindruck. Inhaltlich und formal unterscheiden sich die 13 Beiträge, so dass man keinen bestimmten Stil oder ein Thema heraus lesen könnte. Man sieht jedoch im Vergleich zu zum Beispiel den Beiträgen im „Milestones“ Programm oder den Gewinnern Filmen des diesjährigen Festivals, dass teils handwerkliche bzw. narrative Elemente noch immer verbessert werden können.
(Florian Gehrer)

3: Hubert Sielecki ist ein Pionier des österreichischen Animtaionsfilms und trägt einen wesentlichen Beitrag, dass das Medium eine Bedeutung in der österreichischen Hochschullandschaft besitzt. www.hubert-sielecki.at

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